20. SEPTEMBER 2021
Der Naturpark Südschwarzwald ist mit seiner Fläche von 3940 km² der größte Naturpark in Deutschland. Er umfasst den Südschwarzwald und darüber hinausreichende Flächen im Südwesten des Landes Baden-Württemberg. Im Naturpark Südschwarzwald findet man neben Wald auch offene Wiesen- und Weideflächen und eine strukturreiche Landschaft mit unzähligen kleineren und großflächigen Biotopen – Naturoasen inmitten einer Kulturlandschaft.
Die Wutach ist ein 91 km langer Nebenfluss des Rheins im südöstlichen Schwarzwald und im Klettgau im südlichen Baden-Württemberg. Sie ist in ihrem Unterlauf streckenweise Grenzfluss zum Kanton Schaffhausen der Schweiz. Der Fluss entspringt im Südschwarzwald als Seebach in der Hochmulde des Grüble, nur wenige Meter unterhalb des 1448 m hohen Seebuck am Feldberg. Die Wutach floss ursprünglich in die Donau, wurde am Ende der letzten Eiszeit aber zum Rhein umgelenkt. Dadurch bekam sie ein wesentlich stärkeres Gefälle. Das, und die Wassermassen der abschmelzenden Feldberg-Gletscher, bewirkten eine gewaltige Erosion und schufen so die Wutachschlucht.
Die Wutachschlucht ist eine Schlucht im Verlauf der oberen Wutach mit drei schluchtartigen Abschnitten, deren unterster als Wutachflühen bekannt ist. Sie durchschneidet die südliche Baar vom östlichen Hochschwarzwald ostwärts bis an den Steilabfall der Schwäbischen Alb.
Die Wutach und ihre Nebenflüsse bilden eine überwältigende Urlandschaft mit beeindruckenden Schluchten und urwüchsigen Wäldern. Die Wutach hat sich in den vergangenen ca. 20000 Jahren ein bis zu 200 m tiefes und ca. 50 km langes Tal in den Südschwarzwald gefressen, das heute einer der Glanzpunkte des Schwarzwalds ist.
Im Teilabschnitt der Schlucht in der Nähe der Schattenmühle trifft man auf ein paar Felsen, die völlig mit Moos überwachsen sind. Ein Wasserspeicher, der besonderen Art, denn das Moos saugt oberhalb des Felsen einen kleinen Bach auf, um das überschüssige Wasser anschließend in einer Art frischen Dusche wieder freizugeben. Eine Stelle, vor der sich Wanderer gerne erfrischen und fotografieren lassen.
Die Wutachschlucht ist wie ein Schaufenster der Erdgeschichte. Der Wanderer bekommt Buntsandsteinfelsen mit Karneolknollen zu sehen oder die zerbröselnden Schichten des Unteren Muschelkalks. Überall ragen Felsen durch den Schluchtwald. In den Gesteinsspalten am Wegesrand kommen mancherlei besondere Felspflanzen vor. Am Rümmelesteg versickert die Wutach im Karstuntergrund, um zwei Kilometer flussabwärts wieder aus den Felsen hervorzusprudeln.
Der gedeckte Kanadiersteg bildet den Abschluss der mittleren Wutachschlucht und hat diesen Namen, weil er 1976 von kanadischen Pionieren gebaut wurde. Er führt von der Gauchach-Mündung zum südlich gegenüberliegenden hohen Bergsporn mit der ehemaligen Spornburg Hörnle. Interessant ist, dass am Kanadiersteg die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Hochrhein-Waldshut und Schwarzwald-Baar aneinandergrenzen.
Die Wutachschlucht beherbergt eine reichhaltige Pflanzenwelt. Man findet zahlreiche Arten wild wachsender Blumen und Pflanzen: Seidelbast, Silberblatt, Nelkengewächse, Waldmeister, Thymian, Bärwuchs und Haselwurz. Sogar Orchideen wie der Frauenschuh, der nur noch ganz selten vorkommt, ist zu finden.
Wenn man die Gegend von April bis Oktober besucht, sollte man sich auf keinen Fall eine Fahrt mit einer der interessantesten Museumsbahnen Deutschlands entgehen zu lassen, der Wutachtalbahn!
Die Haslachschlucht wird gerne als die „kleine Schwester“ der Wutachschlucht bezeichnet. Die Schlucht führt von Lenzkirch zur Haslachmündung, wo sich Haslach und Gutach zur Wutach vereinen. Erst sanft, dann wildromantisch, führt der Steig durch die enge Klamm hinunter ans Wasser und weit aufwärts, um steil zur Haslach abfallende Felsen zu überschreiten. Entlang der engen Klamm bieten die Aussichtspunkte Hölloch- und Rechenfelsen beeindruckende Tiefblicke. Die Haslach durchbricht hier das harte Porphyrgestein, zeigendie beeindruckenden Kräfte des Wassers.
Wenn man die Gegend von April bis Oktober besucht, sollte man sich auf keinen Fall eine Fahrt mit einer der interessantesten Museumsbahnen Deutschlands entgehen zu lassen, der Wutachtalbahn!
Die Wutachtalbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die durch den Naturpark Südschwarzwald führt. Wegen ihres kurvenreichen Verlaufes und speziell wegen des Kreiskehrtunnels in der Stockhalde wird sie auch Sauschwänzlebahn genannt. Den Bau der Wutachtalbahn wurde maßgeblich vom Militär vorangetrieben. Die 1890 durchgehend eröffnete Strecke sollte als strategische Bahn einem möglichen weiteren Krieg gegen das 1870/1871 besiegte Frankreich dienen. Der Personenverkehr wurde abschnittsweise von 1967 bis 1976 eingestellt. Auf dem mittleren Abschnitt Weizen–Blumberg-Zollhaus wird seit 1977 eine inzwischen überregional bekannte Museumsbahn betrieben.
Am 8. September 2014 wurde die Wutachtalbahn von der Bundesingenieurkammer als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet. Gemeint ist damit die Strecke mit ihren Tunnels und Viadukten. Der Name der Museumsbahn kommt übrigens von einem ihrer Tunnel. Die „Große Stockhalde“ bildet in ihrem Verlauf eine Art Spirale. Der Zug fährt im Tunnel einmal im Kreis und überwindet dabei gleichzeitig etwa 15 Höhenmeter. Dieser Streckenverlauf im Tunnel erinnert an ein geringeltes Schweineschwänzchen, daher der Name der Bahnstrecke: „Sauschwänzlebahn“.
Der einmalige Charakter der Sauschwänzlebahn wird unter anderem geprägt durch die vier großen, in ihrer Bauart jeweils unterschiedlichen Viadukte. Alle Viadukte wurden für ein Gewicht von 140 Tonnen berechnet, da die Strecke ursprünglich strategischen Charakter hatte und es vorgesehen war, auch Kriegsmaterial zu transportieren. Die ganze Strecke wurde auch für einen zweigleisigen Betrieb vorbereitet, was dem Betrachter an der doppelten Breite der Trasse, der Breite der Tunnel und der Überbreite der Pfeiler vor Augen geführt wird.
Wer kennt sie nicht, die Schwarzwälder Kirschtorte? Aber die Küche des Schwarzwalds bietet weit mehr – für Gourmets wie für Freunde der bodenständigen Küche. Von Schweizer Röstis im Süden, zu schwäbischen Maultaschen im Osten und elsässischen Spezialitäten im Westen ist der Schwarzwald eine kulinarische Oase des Südwestens.
Ganz typisch ist ein herzhaftes Vesper (ausgesprochen "Feschper") aus Bauernbrot, Blut- und Leberwurst, Schwarzwälder Speck und Schwarzwälder Schinken, die monatelang im Tannenrauch ihren typischen Geschmack erlangt haben.
Direkt an der Wutach im kleinen Ort Achdorf gelegen, ist das Landgasthof Scheffellinde ein historisches Juwel. Die lindgrüne Wandtäfelung mit eingelassenen Spruchtafeln, die alten Bilder, der mächtige Kachelofen und der Bücherschrank mit Originalausgaben sorgen für Hochstimmung. Wurst aus eigener Herstellung, selbstgebackenes Brot und traditionelle badische Küche machen das Speisen zum Genuss. Die Terrasse mit Blick ins Grüne, nahe bei einer der Linden, lässt den Sommer genießen.
Im Schwarzwald kommen nicht nur Elemente der badische und der schwäbischen Küche zusammen, sondern auch schweizerische, elsässisch-französische und sogar österreichische. Für jene, die es deftig mögen, gibt es Schlachtplatten, Schäufele (Schweineschulter) und Brägele (Bratkartoffeln). Der Herbst ist die Saison der Pilz- und Wildgerichte. Das ganze Jahr wird gerne Bibbeleskäs (Kräuterquark) gegessen.
BÜCHERTIPPS | |
SAUSCHWÄNZLEBAHN | |
Die 14. Auflage seit Erscheinen 1983 der offiziellen Begleit-Broschüre zur "Museumsbahn Wutachtal - Die Sauschwänzlebahn, das Original". Die Broschüre erscheint komplett in Farbe und erstmals mit einer Landkarte des Landesamtes für Geoinformation mit allen Wanderwegen. Sensationell sind die Fotos des Luftbild-Künstlers Achim Mende (bekannt durch ZDF und 3Sat), der mit ferngesteuerten Ballons arbeitet und einmalig präzise Luftbilder liefert. |