WERNIGERODE IM HARZ
20. SEPTEMBER 2007
Ob Goethe, Melanchthon, Raabe oder Fontane, alle waren sie in Wernigerode und erkannten deren Schönheit. Wernigerode ist eine Stadt im Harz (Sachsen-Anhalt). Nach Hermann Löns wird sie auch als die bunte Stadt am Harz bezeichnet. Die Stadt liegt am Fuße des sagenumwobenen Brockens, malerisch eingebettet in die Harzlandschaft.
Wernigerode ist auf eine erstaunliche Art unbeschadet über die Zeit gekommen. Trotz zahlreicher Brände, Kriege und Vernachlässigung. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs machte sich besonders Oberst Gustav Petri um die Stadt verdient. Um zu verhindern, dass Wernigerode von den Amerikanern zerstört werde, weigerte er sich, die Stadt bis zum bitteren Ende zu verteidigen. Das kostete ihm das Leben. Er wurde von den Nazis hingerichtet.
Wernigerode 1900
Nach der deutschen Wiedervereinigung trockneten die Finanzmittel für die Entwicklung des Westharzes aus, während der Ostharz beträchtliche Subventionen zur Sanierung erhielt. Dies spiegelt sich deutlich im Stadtbild wider. Wernigerode, wie auch andere Städte im Ostharz, erstrahlt heute in ähnlichem Glanz wie frisch poliertes Silberbesteck aus Omas Zeiten. Der Charme vergangener Epochen wurde in Wernigerode erfolgreich bewahrt und restauriert, und die Moderne mit ihren architektonischen Kontrasten hat noch nicht vollständig Einzug gehalten.
Burg Wernigerode
Im Königszimmer
Das Schloss-Ensemble, wie es heute zu sehen ist, ist eine Mischung aus romantischer Ritterburg, Fachwerkrenaissance, norddeutschem Versailles und früher französischer Gotik. Bis 1929 war das Schloss der Wohnsitz der Grafen zu Stolberg-Wernigerode, heute ist es ein Museum insbesondere für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts.
Ritterrüstung
Von 1990 an firmierte das Schloss zunächst als „Schlossmuseum“ und dient seit 1998 als erstes deutsches museales Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts. In annähernd 50 Räumen werden original eingerichtete Wohnräume des deutschen Adels vor 1918 gezeigt.
Im Wildpark Christianental unterhalb des Schlosses befindet sich im Naturpark Harz und beheimatet zahlreiche heimische Tierarten wie den Luchs. Während eines Spaziergangs durch den Park kann man auf Füchse, Luchse und Waschbären treffen oder sich an Greif- und Wasservögeln sowie herrlichen Schneeeulen erfreuen. Seit 2005 gibt es auch den „Hasseröder Ferienpark“, ein kommerzielles Ausflugs- und Urlaubsziel mit Saunalandschaften, Wellness- und weiteren Freizeitangeboten. .Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der sogenannte Planetenweg, eine besondere Art eines Wanderwegs, bei dem entlang der Strecke ein maßstabsgerecht verkleinertes Modell des Sonnensystems gezeigt wird.
An der Flutrinne
Die 35.000-Einwohner-Stadt ist eine der schönsten Fachwerkstädte des Harzes. Nur um einige Gebäude zu nennen: Das kleinste Haus der Stadt (heute ein Museum), das schiefe Haus, ein Fachwerkhaus das sich im Laufe der Jahrhunderte wegen Unterspülung durch den unterirdischen Mühlgraben auf einer Seite abgesenkt hat; das Krummelsche Haus (heute ein Gasthaus) ist ebenfalls ein Fachwerkhaus, dessen Gebälk mit vielen Schnitzereien verziert ist; die Alte Münze (heute Sitz der Harzbücherei und des Stadtarchivs) ist eines der wenigen noch erhaltenen Fachwerkhäuser mit einem steinernen Erdgeschoss aus dem 16. Jahrhundert.
Fachwerkhaus
Das Rathaus zeugt noch heute vom Selbstbewusstsein des Wernigeroder Bürgertums. Dieses Gebäude, welches das Kennzeichen der Stadt ist und das Aussehen des Marktplatzes bestimmt, ist mit seiner spitzbogigen gotischen Eingangstür, dem breiten niederdeutschen Giebel und den zwei schlanken Fachwerk-Türmen ein elegantes städtisches Aushängeschild des Bürgertums. Sein heutiges Aussehen erhielt das Rathaus nach einem Brand (1521) und einem weiteren Umbau in den Jahren 1539 bis 1544. Besonders bemerkenswert sind die geschnitzten Figuren, mit denen die Geschoss- und Dachüberstände verziert sind. Es ist zweifelsohne eines der schönsten Rathäuser Europas.
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Das Rathaus
Direkt unter dem Schlossberg der Stadt findet man mit dem Lustgarten eine weitere Sehenswürdigkeit in Wernigerode. Die Parkanlage gilt als die grüne Oase der Stadt. Bei einem Aufenthalt sollte man unbedingt eine kleine Sightseeing-Tour durch diese englischen Gärten machen.
Wernigerode, die bunte Stadt im Harz
Direkt unter dem Schlossberg der Stadt findet man mit dem Lustgarten eine weitere Sehenswürdigkeit in Wernigerode. Die Parkanlage gilt als die grüne Oase der Stadt. Bei einem Aufenthalt sollte man unbedingt eine kleine Sightseeing-Tour durch diese englischen Gärten machen.
Wenn man die Stadt Wernigerode von ihrer schönsten Seite kennenlernen will, sollte man unbedingt einen Spaziergang durch die Altstadt unternehmen. Das Stadtbild ist geprägt von wunderschön restaurierten Fachwerkhäusern, die mit Holzelementen und bunten Details verziert sind. Wo das Auge hinreicht lassen sich liebevoll gestaltete Schmuckelemente erkennen.
Das Gefühl für die „gute alte Zeit“, das Wernigerode vermittelt, kommt durch die Eisenbahn-Romantik der Harzer Schmalspurbahnen zu einem Höhepunk. Die HSB in Wernigerode ist eine Eisenbahngesellschaft, die ein zirka 140 km langes Netz von zumeist dampfbetriebenen Schmalspurstrecken im Harz betreibt. Es handelt sich heute um das längste zusammenhängende dampfbetriebene Streckennetz in Europa.
Die Harzer Schmalspurbahnen
Im goldenen Oktober entfaltet der Harz einen ganz besonderen Zauber. Gerade wenn sich der Wald in seiner ganzen Farbenpracht zeigt, finden jedes Jahr Sonderfahrten der Interessengemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen statt.
Im Miniaturenpark Kleiner Harz im Bürgerpark Wernigerode hat man die Möglichkeit, alle Sehenswürdigkeiten in Wernigerode und der Umgebung aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu erleben. Hier befinden sich insgesamt 60 Miniaturversionen der bedeutendsten Orte im Harz.
Der Miniaturpark
Besondere Highlights der Ausstellung sind das 2,80 Meter hohe Modell des Schlosses von Wernigerode und die Nachbildung der Harzer Schmalspurbahn.