SCHLOSS LICHTENSTEIN
21. JUNI 2018
Schloss Lichtenstein (Baden-Württemberg), auch als „Märchenschloss Württembergs“ bezeichnet, ist ein Schloss oberhalb dem Ort Honau, Gemeinde Lichtenstein, im Landkreis Reutlingen. Nicht zu verwechseln ist das Schloss mit Schloss Lichtenstein (Sachsen), Schloss Liechtenstein (eine klassizistische Schlossanlage in Niederösterreich), Schloss Liechtenstein (ein Schloss bei Judenburg in der Steiermark)), Burg Liechtenstein (Niederösterreich) und schon gar nicht mit dem Fürstentum Liechtenstein.
Dass das Gebäude mit seinem imposanten Turm so gar nicht nach Ruine aussieht, hat einen einfachen Grund. Das „Märchenschloss Württembergs“ist ein Neubau aus dem 19. Jahrhundert.
Das Schloss liegt am Albtrauf der Schwäbischen Alb auf einer Höhe von 817 m ü. NN über dem Tal der Echaz, die als kleiner Nebenfluss des Neckars etwa 250 Meter tiefer im Tal entspringt. Etwa 500 Meter südöstlich des Schlosses befinden sich Reste der Ruine der mittelalterlichen Burg Alt-Lichtenstein („Alter Lichtenstein“).
1837 erwarb Wilhelm Graf von Württemberg von seinem Vetter, dem König Wilhelm von Württemberg, das Forstschlösschen samt angrenzendem Besitz. Angeregt durch den Roman „Lichtenstein“ von Wilhelm Hauff, ließ sich Graf Wilhelm zwischen 840 und 1842 auf den Grundmauern der zweiten Burg vom auf Denkmäler spezialisierten Architekten Carl-Alexander Heideloff eine Ritterburg nach seinem Geschmack hinsetzen – mitsamt Schlosskapelle, reich ausgemaltem Königszimmer und Wappensaal. Der Neubau bezog die Mauern der alten Burg bis zum zweiten Stockwerk mit ein. Die Nebengebäude, der Burghof und eine Ringmauer mit bastionsartigen Türmen vervollständigten die Burganlage. Zur Vervollständigung hatte der Graf auch allerlei mittelalterlichen Schnickschack angesammelt (Waffen, Rüstungen, Gemälde, ...). Die Ausführungen der dekorativen Verzierungen und Wandmalereien in den Innenräumen des Schlosses übernahm der Maler Eberlein aus Nürnberg.
Der 1826 erschienene Roman Lichtenstein wird allgemein der Gattung des historischen Romans zugeordnet. Ihm ist es zu verdanken, dass der Felsen zum literarisch bedeutsamen Ort wurde.
Schloss Lichtenstein befindet sich heute im Privatbesitz von S. D. Herzog von Urach, Nachfahren von Graf Wilhelm. Es gilt ein Fotografier- und FilmVerbot in den Innenräumen des Schlosses sowie ein Verbot für den Betrieb von unbemannten Luftfahrtsystemen auf dem gesamten Schloss-Areal. Auf der Webseite des Schlosses können Sie aber aussagekräftige Innenaufnahmen sehen.
Die – absolut zempfehlenswerte – Schlossführung dauert eine halbe Stunde. Zunächst geht es über eine Zugbrücke aus Holz. Im Schloss kommt man dann als erstes in die Waffenhalle, in der zahlreiche Rüstungen und Waffen von den ehemaligen Rittern ausgestellt sind.
Die Führung dauert etwa 30 Minuten und führt durch das Erdgeschoss sowie das erste Obergeschoss des Schlosses. Im Erdgeschoss können gibt es die Waffenhalle, die Schlosskapelle mit wertvollen Glasmalereien aus dem 15. und 16. Jahrhundert und spätmittelalterliche Gemälde. Außerdem erwartet dort den Besucher die gemütliche Trinkstube, die mit reichhaltiger Vertäfelung, Wandmalereien von Jagdszenen und Sinn- und Trinksprüchen verziert ist.
Im ersten Obergeschossbefindet sich das prächtig bemalte Königszimmer, das Wappenzimmer und das Erkerzimmer, die mit mittelalterlichen Möbeln ausgestattet sind. Von hier aus gelangt man in den größten und schönsten Raum des Schlosses, den Rittersaal. Die Wände sind mit Holz verkleidet, und die Decke sowie die Fensterleibungen sind aufwendig und eindrucksvoll bemalt.
Zum Abschluss der Führung trifft man im Treppenhaus des Schlosses auf das berühmte Kunstwerk „Schütze von Lichtenstein“.
Malerisch zeigen sich auch die Nebengebäude
Gelegentlich, wenn sämtliche Besucher längst gegangen sind und das Schloss in vollkommener Stille ruht, vernimmt der Schlossverwalter merkwürdige Geräusch in der Waffenhalle. Ist alles in Ordnung?. Bei genauerem Hinsehen ist manchmal eine winzige Veränderung zu sehen. Es könnte das Schlossgespenst gewesen sein. Jedes Schloss sollte ein eines haben. Und hier wohnt – so erzählt man sich – das Schlossgespenst Alfons. Wenn Besucher zu einer Schlossbesichtigung kommen,ist er nicht zu sehen. Ist er aber trotzdem anwesend?
In der Nähe von Schloss Lichtenstein in Baden-Württemberg gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind.
In der Nebelhöhle
Burg Hohenzollern